3. Quartalsbericht
Hallo ihr da in Deutschland, liebe Rotarier, Freunde und Familie!
Mehr als dreiviertel von meinem Austauschjahr sind jetzt schon vorüber. – Gruselig! -
Das heißt, in ein bisschen mehr als zwei Monaten muss ich Australien „tschüss“
sagen und ab geht’s zurück nach Hause. Natürlich freue ich, mich meine Familie und
Freunde wieder zu sehen und ich freue mich sogar auf die Schule! Aber es wird sehr
schwer werden meine Gastfamilien und Freunde hier zurück zu lassen. Wirklich
vorstellen kann und möchte ich mir das gar nicht. Da ich auf der anderen Seite der
Erde lebe kann ich auch nicht einfach so zu Besuch oder einmal in den Ferien her
mag. Das schiebe ich erst einmal beiseite und all die „Good-byes“ hebe ich mir für
den Schluss auf.
Ich erzähle hier ein wenig von meiner Zeit zwischen Februar und April:
Überraschung bei dem Meeting am Tag vor meinem Geburtstag eine Party
organisiert. Es gab lustige Partyspiele und eine wunderbare große Geburtstagstorte
für mich. Darüber habe ich mich sehr gefreut! Ausserdem bekam ich einige kleine
Geschenke. Der Rotary-Club war wieder wie eine große Familie!
John und Theresa, meine Gasteltern, haben fünf Kinder. Chelsea und Jessica, die
beiden Ältesten, sind schon seit ein paar Jahren von zu hause ausgezogen. Beide
leben nun in Canberra und arbeiten dort. Zoey ist vor zwei Jahren mit Rotary zum
Austausch für ein Jahr nach Brasilien gegangen. Seit Februar studiert sie an der Uni
und lebt auf dem Campus in Wagga. Jackson, der einzige Sohn, ist nur ein paar
Tage jünger als ich. Wir gehen beide ins elfte Schuljahr hier auf die High-school in
Tumba. Baylee ist zwölf Jahre jung und sie besucht ebenfalls die High-school. Es ist
ihr erstes Jahr dort.
In den Osterferien hat Jackson am Treck nach Kokoda teilgenommen. Ich habe ja
schon erklärt, warum ich dann doch nicht mitgefahren bin. In den Osterferien bin ich
stattdessen mit meinen Gasteltern und Baylee nach Ulladulla an die Küste gefahren.
Ostern ist ja hier nicht wie bei euch im Frühling, sondern im Herbst. An der Küste
haben wir aber noch einmal den Spätsommer und die Sonne genießen können,
während sie in Tumba schon überlegt haben den Kamin anzuzünden und an Schnee
gedacht haben. Wir hatten jedenfalls an der Küste eine supertolle Zeit und als
Überraschung sind Chelsea und Jessica für ein paar Tage zu uns gekommen. Da
Batemans Bay nur 45 Autominuten von Ulladulla entfernt ist, haben wir einen
Tagesausflug dorthin unternommen und Antonia, die andere deutsche
Austauschschülerin, besucht. Gemeinsam haben wir einen schönen Nachmittag
verbracht.
Einen Tag vor Schulbeginn sind die „Kokoda-Kiddies“ wieder von ihrem Treck
zurückgekommen. Wir haben Jackson um 3 Uhr morgens vom Bus abgeholt. Obwohl
er hundemüde war haben wir noch zwei bis drei Stunden gequatscht. Er hat uns
Fotos gezeigt und die dollsten Geschichten vom Treck im Regenwald von Papua-
Neuguinea erzählt. Es war für ihn ein wirklich außergewöhnliches Erlebnis.
Wie gesagt, am nächsten Tag hat die Schule wieder angefangen. Es waren auch
Kristians letzten Tage in Australien. Kristian aus Dänemark war nicht mit Rotary,
sondern einer anderen Organisation für 10 Monate hier zum Schüleraustausch.
In jeder Schulstunde haben wir letzte Gruppenfotos mit der Klasse gemacht und in
den Pausen sind wir noch einmal durch die besten Erinnerungen gegangen. Am
Freitag war dann seine große „Farewell-party“. Wir haben seine Australienfahne
unterschrieben und allerletzte Erinnerungsfotos gemacht. Irgendwann morgens um 6
Uhr musste er dann zum Flughafen aufbrechen. Ich glaube, ich habe seit ich hier bin
noch nie so viel geweint. Kristian war mein „exchange-buddy“, wir beide sind sehr
gute Freunde. Beide waren wir als Austauschschüler in einer ähnlichen Situation und
konnten daher sehr gut verstehen, was der andere an Krisenzeiten oder so
durchmacht. Als Kristian Heimweh hatte und ich über Weihnachten eine schwere Zeit
hatte waren wir besonders füreinander da und haben uns um den anderen
gekümmert.
Kristian war sehr traurig als er nach Hause musste, er wollte nicht einfach alles
zurück lassen. Aber natürlich hat er sich schon auf zu Hause gefreut. Eine wirklich
schwierige Situation!
Seine Familie und Freunde haben ihn schon sehnsüchtig erwartet.
Für mich ist es gut, dass Kristian vor mir nach Hause fahren musste. So habe ich
schon eine kleine Ahnung, was mich in 2 ½ Monaten erwarten wird und was ich
durchmachen muss bei meinem Abschied. Aber noch ist es ja nicht so weit und ich
denke nicht daran.
Die Mitglieder des Clubs hier in Tumba sind damit öfter in der Welt unterwegs. Einige
Mitglieder unseres Clubs von meinem Distrikt 9710 sind im Oktober letzten Jahres
mit dem Friendship Exchange nach Indien gefahren und haben dort einen
befreundeten Club besucht. Für sie war es eine tolle Zeit und auch Bruce, mein
erster Gastvater und Debbie, meine Counselorin und Grant, ihr Mann und mein
Mathelehrer waren dabei. Von ihnen habe ich übrigens einen indischen Schal zu
Weihnachten bekommen.
Daher fand im April der Gegenbesuch aus Indien statt. Es kam also eine Gruppe von
geblieben, dann eine Woche hier in Tumba, dann eine Woche in Batemans Bay und
zum Abschluss eine Woche ohne Rotary in Sydney. Ich fand die Zeit mit ihnen
Lustig war, dass ihre Reaktion ähnlich war wie meine, als sie das erste Mal von
„Tumbarumba“ gehört haben. Sie meinten, dass es sich eher nach einem
Musikinstrument anhört, als nach einem Städtenamen in Australien. Und als sie
erfuhren, dass nur 2000 Leute in Tumba wohnen, haben sie sich gefragt, was sie
überrascht, wie viel wir ihnen gezeigt haben und was sie alles erleben konnten.
Wir waren mit ihnen zum Beispiel auf einer typisch australischen Farm und sie waren
Größe.
Als wir an einem anderen Tag eine Bustour in die Umgebung von Tumba gemacht
haben um die Landschaft zu erkunden gab es ein lustiges Erlebnis: erst einmal
waren die Inder natürlich erstaunt wie wenig Verkehr es hier gibt. Und sie erzählten
uns von all den Kühen, die in Indien ja einfach über die Strassen laufen. Und auf
einmal stand auch hier ein Rind mitten auf der Strasse. Es war von irgendwo einfach
ausgebüxt. Da haben dann alle viele Fotos gemacht um diese lustige Geschichte
auch zu hause zu erzählen.
Die restlichen Tage waren die Inder dann mit Mitgliedern des Clubs unterwegs und
ich bin wieder zur Schule gegangen.
Da ich im Mai und Juni für fast 4 Wochen mit dem „Treck-away“ durch Australien
unterwegs bin, war es mir auch wichtig wieder zur Schule zu gehen und Zeit mit
meinen Freunden zu verbringen.
meinem District, den „short terms exchange students“ und inbounds aus zwei
weiteren Districten zum „Treck-away“ durch und um Australien auf. Ich bin schon so
aufgeregt!
Wir reisen für 25 Tage einmal rund herum und mitten durch Australien. Es geht von
es ab in den Busch und wir übernachten eine Nacht in Wüstenhöhlen. Am nächsten
Tag fahren wir weiter zum Uleru und danach nach Alice Springs. Wir fliegen von dort
nach Cairns und dann geht’s hoch zum ‚Great Barrier Reef’ und nach Brisbane. Von
dort aus dann wieder die Küste runter bis nach Sydney!
Nach der Safari werde ich ausführlich berichten. Naja, ich nehme mir es auf jeden
Fall vor! Aber das Ende der Safari ist dann auch der Anfang von meinen letzten 6
Wochen hier in diesem wundervollen Land mit diesen wunderbaren Menschen…..
Für den „treck-away“ haben wir Taschen bekommen und eine Packliste. Schlafen
unsere Taschen nicht schwerer als 20 kg sein! Das unglaubliche ist, dass ich mit 30
kg für ein Jahr hier nach Australien geflogen bin und ich jetzt 20 kg für die 25 Tage
gerade so einhalten kann. Wenn ich wieder zurück bin muss ich anfangen
auszusortieren, was ich verschenken werde, was ich in unglaublich teuren Paketen
mit dem Schiff nach Deutschland schicke und was ich dann in meinem Koffer mit auf
meinem Heimflug nehme. Oh mein Gott, ich darf nicht daran denken.
Gut ist, dass ich vom Winter in den Sommer fliege!
Hoffentlich ist dann auch Sommer. Mein Jahr hier in Australien war hier ein Jahr der
Kälte und der Überschwemmungen. Das Jahr davor war ein ein Jahr der Hitze und
der Waldbrände.
Nähe. Am Mittwoch übernachten sie dann bei mir und am nächsten Tag kann ich sie
sie sein. Meinen Freunden hier muss ich Deutschunterricht geben damit sie ihre
erworbenen Fähigkeiten dann an den Austauschschülern ausprobieren können. Das
ist sehr lustig und macht viel Spass!
Am Sonntag fahren wir dann alle zusammen nach Canberra und von dort geht es
dann auf die Safari. Uhlalalala!
See ya later alligator, bis nach der Safari/Treckaway (und mit einem ausführlichen
Bericht und vielen Fotos!)!
Liebe Grüße, Leonie
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